Es gibt bei der Abdichtung eines Flachdachs verschiedene Ausführungsarten:
Bituminöse Abdichtung
Die bituminöse Abdichtung wird mit zwei Lagen Bitumen-Schweißbahn hergestellt.
Hierfür wird der Untergrund zunächst gereinigt und mit einem Voranstrich versehen, damit der Untergrund und die Schweißbahn eine dauerhafte Verbindung eingehen können. Die beiden Lagen Schweißbahn werden mit Hilfe eines Gasbrenners aufgebracht, wodurch der in der Bahn enthaltene Bitumen schmilzt und eine dauerhafte Verbindung mit dem Untergrund eingeht. Dadurch wird eine unterlaufsichere Abdichtung erzielt. Unterlaufsicher bedeutet, dass sich punktuell eindringendes Wasser nicht unter der Dachabdichtung weiter ausbreiten kann.
Abdichtung mit Kunststoffbahnen
Hier gibt es viele verschiedene Hersteller und Materialien, deren Verarbeitung so vielfältig ist wie die Kunststoffe, die zur Anwendung kommen.
Beispielhaft wäre hier die EPDM-Folie zu erwähnen, die auf Synthese-Kautschukbasis hergestellt wird. Die Folie ist in der Regel 2,5 mm dick, lässt sich um bis zu 500 % dehnen und ist UV-beständig. Durch ihre hohe Dehnbarkeit ist sie besonders für komplizierte Dachformen geeignet. Die EPDM-Folie ist dauerhaft elastisch in einem Temperaturbereich von -40°C und +120°C. Die Lebensdauer der Kunststoffbahn beträgt bis zu 50 Jahre, ist recycelbar und hat aufgrund ihrer Materialeigenschaften eine gute Ökobilanz.
Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Flüssigkunststoffe werden bei Kleinflächen, wie zum Beispiel Balkonen, und bei schwierigen Details, wie zum Beispiel Durchdringungen, verwendet.
Bei der Verarbeitung wird ein Vliesgewebe in den Flüssigkunststoff eingelegt, um eine höhere Stabilität der Kunststoffschicht zu erreichen. Der Flüssigkunststoff wird entweder mit einem Pinsel, einer Malerrolle oder auch im Spritzverfahren aufgetragen und weist nach der Trocknung keine Nähte auf, durch die Wasser eindringen könnte. Es gibt bei einigen Herstellern auch die Möglichkeit, bei einem mehrlagigen Auftrag farbige Chips in den Belag einzuarbeiten, so dass gerade bei Balkonen eine interessante Oberfläche entsteht.
Oberbelag als Oberflächenschutz für Ihr Flachdach
- Bei ungenutzten Dächern ist in der Regel kein weiterer Oberflächenschutz erforderlich, jedoch wird gerade bei Garagen häufig Kies aus optischen Gründen aufgetragen. Ebenfalls kann bei Mehrfamilienhäusern die Auftragung von Kies aus brandschutztechnischem Gründen angezeigt sein.
- Bei genutzten Dächern ist ein weiterer Oberflächenschutz immer erforderlich, um ein Durchtreten bzw. Beschädigen der Schutzschicht zu verhindern.
Holz
Ein Holzbelag kann zum Beispiel aus Lärche, Bangkirai oder WPC (Wood-Plastic-Composite) hergestellt werden. Er erfreut sich großer Beliebtheit, weil die Verlegung relativ unkompliziert ist und das Gefühl von warmem Holz unter den Füßen im Sommer erst das richtige Urlaubs-Feeling gibt. Bei guter Pflege – regelmäßiges Reinigen und Ölen – kann ein Holzbelag viele Jahre halten.
Gründach
Ein Gründach ist dann immer eine gute Möglichkeit, ein Dach zu verkleiden, wenn Sie aus dem Fenster, oder bei Hanggrundstücken aus dem Garten, auf ein Gebäude schauen, das von der Optik her zwar fachlich korrekt, aber nicht so besonders schön ist. Das trifft regelmäßig auf Garagen zu, die in der Regel mit zwei Lagen Schweißbahn abgedichtet werden.
Beispiel für die Verlegung eines Gründachs
Bei einem Gründach werden zunächst die Speicherplatten auf der Abdichtung verlegt, damit die Pflanzen später ausreichend Wasser zur Verfügung haben (Video 1). Im Anschluss daran werden das Filtervlies, der Kiesrand und das Substrat aufgebracht (Video 2 und 3). Zum Schluss werden die Pflanzen gesetzt, bewässert und gedüngt (Video 4).
Plattenbeläge
Je nach Vorliebe kann der Belag mit Steinplatten verschiedener Formate oder mit Fliesen verlegt werden. Je nach Qualität der verwendeten Platten ist die Haltbarkeit extrem lang. Bei einer Erneuerung bzw. Sanierung des Untergrunds können die Platten zwischengelagert und wiederverwendet werden, es sei denn, Ihr Geschmack hat sich nach den vielen Jahren geändert.
Bautenschutzmatten unter Kies
Damit sich der Kies durch das Begehen nicht in den Untergrund hineindrückt, werden zunächst Bautenschutzmatten ausgelegt, auf denen dann wiederum der Kies aufgebracht wird. Kies unterliegt zwar nicht selber der Verwitterung, jedoch neigt er durch Verschmutzung durch Laub und Pflanzenreste zur Versottung und sollte von daher regelmäßig gereinigt oder erneuert werden.
Abdichtung mit Metallprofilen
Metalldächer werden in der Regel im Steildachbereich eingesetzt. Wenn es in dem Gebäude keinerlei Durchdringungen gibt (z.B. Lüfter oder Kamin), kann auch ein Flachdach mit einer Dachneigung von 3 – 5° Grad mit Metall gedeckt werden. Die Bleche müssen außerdem im Wasserlauf aus einem Stück sein.
Es gibt folgende Flachdachprofile:
Trapezprofile
aus Stahl oder Aluminium können schon bei sehr geringer Dachneigung eingesetzt werden und besitzen eine sehr hohe Spannweite. Auf Wunsch werden diese Profile in allen RAL-Farben hergestellt.
Metallprofile bieten statisch oft einen Gewichtsvorteil, sind aber bei Regen lauter als Eindeckungen aus Faserzement.
Wellplatten
aus Faserzement werden primär im Stall- und Scheunenbau eingesetzt. Die Gründe hierfür sind die Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit. Bei Wellplatten ist die Gefahr der Kondensat-Bildung geringer als bei Metall.